Gelungenes open air Konzert des „Liederkranz“

Mit einem wunderschönen Konzert, abwechslungsreich, emotional und gesanglich ausgereift hat sich der Gesangverein Liederkranz nach langer Coronapause zurückgemeldet.

Das Stelldichein von vier Chorformationen auf der Terrasse der Weinmanufaktur unter dem Titel „Summerwine & Summersongs“ gab nicht nur Einblick in die Vielseitigkeit der Liederkranzfamilie sondern überzeugte auch durch die Begeisterungsfähigkeit der Chormitglieder in den einzelnen Formationen. Der erste Song des Abends war das Antikriegslied von Pete Seeger „Sag mir wo die Blumen sind“. Ein Chor von zehn Jugendlichen unter der Leitung von Sarah Kuppinger hat ihn vorgetragen und den Inhalt ansprechend und emotional vermittelt. Jacqueline Henning führte durch das Programm und berichtete, der Liederkranz pflege mit diesem Chor aus dem Raum Karlsruhe eine Kooperation.

Swinging Voices, die größte und nach dem gemischten Traditionschor älteste Chorgruppe des Vereins, hat mit Michael Gobin seit kurzem einen jungen Dirigenten, der an diesem Abend mit viel Leidenschaft sein Debut gab. Der Chor war zahlenmäßig leicht dezimiert, aber der Gesang nach wie vor hoch engagiert. Eine Band aus Gitarre, Schlagzeug und Piano begleitete die drei Songs und Sarah Kuppinger setzte der wildesten Stelle einer rhythmusbetonten Komposition ihr Geigenspiel entgegen.


Swinging Voices

Women for Vocals ist eine reine Frauenformation, die vor kurzem entstanden ist, als einige Sängerinnen den Wunsch äußerten, a capella zu singen. Der Wunsch wurde im Nachhinein umso verständlicher, als die zwölf Damen in vier sehr unterschiedlichen Titeln ihr Potenzial hören ließen. Voll Kraft und Power einerseits, geschmeidig und sensibel andererseits war ihr Vortrag ein großer Genuss. Der Forderung nach „Ice in the Sunshine“ verliehen sie mit kräftigem Stampfen Nachdruck – und es gab tatsächlich Eiskonfekt.


Women for Vocals

Die Men in Mood sind zurzeit nur acht Sänger, singen aber immer noch Lieder, die Männern gut stehen. Das Shanty „Wellerman“ und die berührende Friedensbotschaft „Fliege weiße Taube“ verfehlten ihre Wirkung im Publikum nicht. Women for Vocals und Men in Mood werden von Marie Gerhardine Iguchi dirigiert.


Men in Mood

Der letzte Block des Abends gehörte wiederum Swinging Voices und der Chor glänzte mit Bewegung, Körpersprache, Leidenschaft und Sangeslust. Aquarius aus dem Jahr 1968, Perfekte Welle aus dem Jahr 2004 und das wilde Rhythm of the Night waren Topinterpretationen, bei denen das Publikum sehr gut mitging. Mit dem letzten Song „An Tagen wie diesen“ der Toten Hosen war das Konzert zu Ende und der Gesang ertrank fast in der Begeisterung des Publikums. Der Abend hätte mit einigen Zugaben und Unterhaltung auch in flüssiger Form auf der Weinterrasse noch lange weiter gehen können, aber ein nahender Regenschauer setzte dem wundervollen Konzert dann doch ein Ende.

Text und Fotos: Marianne Lother